Eine Gesamtlösung zur Sicherung von Substanz und optimaler Nutzbarkeit für künftige Generationen
Das anstehende Projekt der Instandsetzung und Ertüchtigung sieht aufeinander abgestimmte Arbeiten auf drei Feldern vor, um die wertvolle Substanz der Steinmeyer-Orgel in St. Lukas optimal zu sichern und noch besser für aktuelle und künftige Belange nutzbar zu machen:
a) Behebung problematischer Eingriffe und denkmalschutzkonformer Rückbau
Die Orgel wurde im spätromantischen Geist erbaut und zeichnete sich durch Wärme und Fülle aus. Die bereits erwähnte Rückbesinnung auf den klassischen Orgelbau führte dazu, dass dieses Klangideal in den 1960er Jahren verpönt war. Stark vereinfacht ausgedrückt, wollte man damals, dass alle Orgeln so klingen wie zu Zeiten J. S. Bachs. Dies konnte nur durch einen massiven Eingriff am Pfeifenwerk gelingen, wodurch jedoch alle Besonderheiten der Spätromantik verschwanden. Ebenso wurde stark in die bauliche Konstruktion der Orgel eingegriffen. Weitere bedenkliche Eingriffe erfolgten 1987. All diese Eingriffe gilt es im Einklang mit Denkmalschutzanforderungen zu beheben. Der Rückbau auf die bauzeitlichen Klang- und Intonationsparameter von 1932 ist wesentlicher Bestandteil der Sanierung. Im Ergebnis wird künftig ein klanglich vielfarbigeres Instrument zum Vorschein kommen, dessen Klang deutlich besser auf die große Raumakustik abgestimmt ist.
b) Denkmalschutzgerechte Sanierung der Substanz
Die geplanten Orgelmaßnahmen beinhalten dringend erforderliche Schritte wie eine technische Revision der elektropneumatischen Orgeltechnik, die Absicherung der elektrischen Anlage, eine Renovierung des Orgelspieltisches und einen Rückbau auf die bauzeitlichen Klang- und Intonationsparameter von 1932. Im derzeitigen schlechten Zustand der Orgel kommt es immer wieder zu Ausfällen des Instruments in Gottesdiensten und Konzerten. Nach der Substanzsanierung wird die Orgel endlich wieder den heutigen Ansprüchen eines Instrumentes dieser Größe und Qualität genügen und dem internationalen Standard entsprechen, damit der kulturelle Auftrag von St. Lukas als Kunst- und Citykirche erfüllt werden kann.
c) Behutsame Vervollständigung der Disposition und der Spieltischsituation
Steinmeyer wollte 1932 ursprünglich ein anderes Klangkonzept realisieren, als es die Kirchengemeinde vorsah. Durch die Weltwirtschaftskrise war er auf den Auftrag angewiesen und ordnete seine Dispositionsvorstellungen denen seines Auftraggebers unter. Das Ergebnis ist trotz der großen Registeranzahl ein relativ blasser Orgelklang mit vielen ähnlichen Registerfarben in den verschiedenen Teilwerken. So wird die Disposition im Steinmeyerschen Geist um 6 Register vervollständigt, um mehr Lebendigkeit und Farbigkeit in den Orgelklang zu bringen:
Ebenso soll ein neuer Spieltisch angeschafft werden, der den heutigen liturgischen und künstlerischen Anforderungen gerecht wird. Somit wird es in Zukunft möglich sein, ein internationales Organistenforum wieder für St. Lukas zu begeistern. St. Lukas wird dann über ein Instrument verfügen, auf welchem sich insbesondere englische, französische und deutsche Romantik und Neue Musik adäquat darstellen lassen.
Die Durchführung all dieser Maßnahmen erfordert – auch wegen der parallel stattfindenden Innensanierung der Kirche – den teilweisen Abbau der Orgel und deren vollständige Einhausung.
Die renommierte Orgelbauwerkstatt Karl Schuke aus Berlin wird die Orgelsanierung durchführen – so das Ergebnis eines bundesweiten freihändigen Ausschreibungsverfahrens der Gemeinde St. Lukas in Abstimmung mit der Denkmalpflege. Die Realisierung des Projekts wird neben Kirchenvorstand und Denkmalpflege von einer fachkundigen, überkonfessionell besetzten Orgelkommission betreut. Sie besteht aus dem Orgelsachverständigen der Evangelischen Landeskirche Bayern, Kirchenmusikdirektor Klaus Geitner, dem Orgelsachverständigen des Erzbistums München-Freising, Prof. Friedemann Winklhofer, und dem Lukas-Kantor Tobias Frank.
Das rund 836.000 Euro teure Sanierungsvorhaben soll im Rahmen der Kirchenraumsanierung zwischen 2020 und 2022 durchgeführt werden.
Die Innensanierung der Kirche wird von der Bayerischen Landeskirche und dem Dekanat München gefördert. Orgelbezogene Maßnahmen jedoch sind nie Bestandteil solcher Förderung. Deren Finanzierung liegt allein in der Hand der Kirchengemeinde St. Lukas. Sie hat zu diesem Zweck eine Kooperation mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz geschlossen, die vor Ort und bundesweit eine Spendenkampagne gestartet hat, um die erforderlichen Mittel zum Erhalt der Steinmeyerorgel einzuwerben. Sie wollen das wichtige Projekt mit Ihrer Spende unterstützen? Dann überweisen Sie bitte Ihre Spende auf das Konto der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400 bei der Commerzbank. Verwendungszweck: Sanktlukas Muenchen